Mit der Erzeugung des Programmcodes aus dem Entwurf ist die MSR-Lösung allerdings noch nicht fertig:
Zum Einen muss außer dem Lösungsalgorithmus selbst das Abtastsystem realisiert werden, dass die implementierten Routinen zu den
gewünschten Zeitpunkten aufruft (Scheduler).
Zum Anderen stellt die entwickelte MSR-Lösung von ihrer spezifischen Funktion abgesehen sowohl ein Interface zur Strecke als auch
ein Interface zu externen informationsverarbeitenden Prozessen (Hostprozessen) dar.
Abtastsystem/ Scheduler
Bei Verwendung von Echtzeitbetriebssystemen ist der Scheduler meistens als Bestandteil der Betriebssystemfunktionen schon vorhanden.
Der zyklische bzw. ereignisgesteuerte Aufruf der Anwendungsalgorithmen kann ggf. auch mit Unterstützung der meist leistungsfähigen,
hardwareseitig realisierten Interruptsysteme der Mikrokontroller erfolgen.
Interface zur Strecke
Das Interface zur Strecke besteht einerseits in der Messfunktion, also beispielsweise das Lesen von Analog-Signalwerten zum richtigen
Zeitpunkt oder der Erfassung von Zeitpunkten (capture) bestimmter streckenrelevanter Ereignisse.
Andererseits sind die Halteglieder zu realisieren, wobei die Stellsignale ggf. in modulierter Form ausgegeben werden müssen
(z.B. Pulsweitenmodulation).
Auch hier bieten moderne Mikrokontroller leistungsfähige Hardwareperipherie an, so dass die Infrastruktur-Funktionen
die Algorithmen verarbeitende CPU nur minimal belasteten.
Kommunikationsgateway
Für die Kommunikation in Netzwerken bieten die Hardwarehersteller auf Treiber- teilweise auch auf Protokollebene vorgefertigte Lösungen
(z.B. CAN/Flexray) bzw. Werkzeuge zur automatischen Generierung entsprechenden Programmcodes an.
Darüber hinaus wird die Protokollebene häufig über Betriebssystemfunktionen bzw. Standardsoftware realisiert.
In den Fällen, bei denen proprietäre Lösungen benötigt werden, die durch entsprechende Hardware-Lösungen, Treiber oder Systemfunktionen
nicht vorliegen, sind die Infrastrukturfunktionen wie die Anwendungsfunktionen händisch zu implementieren.