Das Hydrauliksystem zwischen Entnahmestelle (Heizergefäß) und Ablauf wird als Kette von hydraulischen Widerständen und zwei Antrieben angesehen, für den Strom
insbesondere zwischen den Pumpen wird Kontinuität vorausgesetzt, s.o. Sieht man die Zusammenhänge zwischen dem durch die Pumpen aufgebauten Druck und dem sich
einstellenden Fluss grob vereinfacht als linear an, so lässt sich das Hydrauliksystem in Analogie zur Elekrotechnik durch folgende Maschen- und Knotengleichungen
beschreiben, s.o.:
(1) U1=U0+U2 mit U1=ZL*IL, Maschengleichung
(2) I0=IL+G0*U0, Knotengleichung Pumpe 0
(3) I2=IL+G2*U2, Knotengleichung Pumpe 2
mit dem mittleren Dialysatdruck V:
(4) V=(1-a)*U0-a*U2, a kann komplex sein.
Die Eigenwerte von IL des oben angegeben Gleichungssysstems unterscheiden sich von denen der von den Pumpen aufgebauten Drücke U0,U2 um mindestens eine Größenordnung;
die Werte sollten dementsprechend mit verschiedenen Taktraten abgetastet und verarbeitet werden.
(1..3 bzw. 4) ergibt bereits ein MIMO-System 3.Ordnung, unter Einbeziehung der Modelle für die DC-Antriebe ein unvorteilhaft zu handelndes MIMO-System 7.Ordnung als Streckenmodell.
Geht man davon aus, dass die komplexen Leitwerte G0 und G2 gleiche Phasenwinkel (G0=c*G2, c reell) und folglich die Systeme U0 und U2 gleiche Zeitkonstanten besitzen,
vereinfacht sich die Abhängigkeit des Potenzials für bestimmtes, nunmehr reelles a von der Differenz der Pumpenflüsse (I0-I2) zum pT1-Verhalten mit der gleichen Zeitkonstanten:
(5) V(a)/(I0-I2) = c/(1+c) * 1/G0 bei a=G2/(G0+G2)
Für konstante Flüsse, damit U1=const., folgt darüber hinaus nicht nur für V(a), sondern für alle Potenziale V, also an beliebigen Stellen zwischen U0 und U2 das gleiche Verhalten (4):
(6) V= (1-a)U0-a(U1-U0)=U0-aU1, U1=const.
Der Potentialverlauf von U0 nach U2 wird also bei gleicher Steigung U1 durch unterschiedliche (I0-I2) nur vertikal mit pT1-Verhalten um die Änderung von U0 verschoben.
Für die den Dialysatfluss bestimmende Summe der Drücke U1=U0+U2 ergibt sich eine ähnliche Abhängigkeit von der gewichteten Summe der Pumpenflüsse (I0+c*I2):
(7) U1/(I0+c*I2)=1/(G0 + (c+1)/R1),
für Zeitintervalle mit näherungsweise konstanten Dialysatfluss (pLL << R1)
Damit könnte das MIMO-System zu zwei Systemen für Druck und Dialysatfluss entkoppelt werden.
I.a. ist die o.g. Voraussetzung G0=c*G2, c reell, allerdings nicht gegeben. Sind U0 und U2 aber messbar, und lässt sich beiden Drücke ein gewünschtes, identisches Zeitverhalten
aufprägen und damit lassen sich die eben angestellten Überlegungen anwenden.
Dies wird durch spezifisch dimensionierte Regler für beide Pumpen erreicht. Für einen ersten Entwurf ist ein Zustandsregler mit Polverschiebung, mit denen man eine
vorgegebene Dynamik sehr einfach realisieren kann, sinnvoll (2x SISO-System 3. Ordnung). Praktisch, vor allem angesichts der zu berücksichtigenden Nichtlinearitäten
und Unsymmetrien in der Implementierung besser zu handhaben ist eine dynamisch vergleichbare Kaskadenregelung (Pumpenstrom, -drehzahl, Druck).